Neuheiten von den E-Bike-Days München 2024 (2024)

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Stand: 14.05.2024, 05:10 Uhr

Von: Nina Dudek

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Redakteurin Nina Dudek hat sich exklusiv für Sie auf den E-Bike-Days 2024 umgesehen. Die spannendsten Produktneuheiten stellt sie Ihnen hier vor.

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Zugegeben, ich war schon etwas skeptisch, ob die Fahrradbranche 2024 tatsächlich noch etwas Neues aus dem Hut zaubern kann. Schließlich gibt es ja schon alles. Das zumindest war meine Einstellung, als ich mich für Sie, unsere Leserinnen und Leser, auf den E-Bike-Days 2024 im Münchner Olympiapark umgesehen habe.

Sie werden ebenso überrascht sein wie ich, dass dort einige Hersteller tatsächlich noch innovative und durchaus sinnvolle und nützliche Produktneuheiten vorgestellt haben. Meine Favoriten möchte ich Ihnen hier gerne wärmstens ans Herz legen.

Das unknackbare Fahrradschloss von ABUS

Eigentlich wollte ich am Stand von ABUS, einem der Marktführer für Fahrradschlösser, schon vorbeigehen. Aber ich hatte noch Zeit und mein neugieriger Blick blieb an einem golden schimmernden Aufkleber „Security Level 15+“hängen. Er zierte ein banales Bügelschloss, so zumindest sah es für mich aus. Doch ich wurde schnell eines Besseren belehrt, denn das GRANIT Super Extreme 2500 ist die Antwort auf immer dreistere und besser ausgestattete Diebe. Die spezielle Wolfram-Carbid-Materialmischung ist eine der härtesten der Welt und macht es Dieben extra schwer, wertvolle Bikes zu klauen.

Angeblich bedarf es pro Bügelseite einen ganzen Akku sowie zwei Trennscheiben, um es zu knacken. „Der ABUS XPlus Zylinder bietet zusätzlichen Schutz gegen geschickte Aufbruchsmethoden wie dem Picking“, erklärt mir die Dame am Stand.

Ein Dieb müsste mindestens eine Viertelstunde extremen Lärm machen, einen Reserveakku sowie mindestens zwei Ersatz-Trennscheiben dabeihaben, um es nur ansatzweise aufzuschneiden.

Das Schloss ist mit 2470 Gramm kein Leichtgewicht. Bedenkt man aber, was ein E-Bike kostet, ist dieses Panzerschloss eine süße Last am Rahmen. Denn vor allem hochpreisige E-Bikes gehören laut Kriminalstatistik seit 2023 immer häufiger zu den Zielen von Langfingern.

Zum Super Extreme 2500

ON – der eigens für E-Bikes entwickelte Spezialsattel

Ich selbst habe seit Jahren einen Fahrradsattel des italienischen Herstellers Selle Royal. Darum musste ich dem Messestand natürlich einen kurzen Besuch abstatten. Dort entdeckte ich zwischen altbekannten Sätteln einen, der irgendwie anders aussieht. Er hatte eine leicht geschwungene Oberlinie, hinten eine Verstärkung und die Seiten des Sattels fühlten sich biegsam an. „Das ist der ON, ein speziell für E-Bikes entwickelter Sattel“, klärt man mich auf.

„Wieso braucht man für ein E-Bike einen anderen Sattel?“, werden Sie sich vielleicht fragen. Genau diese Frage stellte ich ebenfalls und erhielt eine durchaus plausible Erklärung. Die leichte Erhöhung am hinteren Ende des Sattels verhindert das Zurückrutschen beim Antreten oder Bergauffahren mit viel Akkuunterstützung. Die flexiblen Seitenteile des Sattels erleichtern das Pedalieren und ein integrierter, gummierter Griff am Sattelende das Manövrieren des E-Bikes beim Schieben.

Zum Selle Royal On E-Bike-Sattel

ClipOn – Tauschsattel von SQlab

Sattel tauschen mit einem Handgriff, ohne Schrauben, Verrutschen und Neueinstellen. SQlab, einer der Marktführer für individuell angepasste ergonomische Fahrradsättel, möchte mit einer noch in der Entwicklungsphase stehenden Innovation die Branche revolutionieren.
Die neue ClipOn-Generation von Fahrradsätteln in drei verschiedenen Ausführungen erlaubt die separate Verwendung und den Austausch von Sattelbasis und -oberfläche. Hergestellt in Deutschland, ermöglicht das System mit einem kleinen Werkzeug, das einem Reifenheber ähnelt, das einfache Aufziehen oder Entfernen der Satteloberfläche von der Basis.

SQlab Sättel bei Amazon

ISPO Award Winner 2024 – der nachhaltige Fahrradhelm

Als ich diesen Helm in der Hand hielt, sah er auf den ersten Blick aus wie ein stylischer City-Helm. Doch das täuscht, denn der Verde KinetiCore Fahrradhelm von Lazer Sport steht für eine neue Ära der Sicherheit und Nachhaltigkeit im Radsport.

Dieser Helm besteht nämlich zu 70 Prozent aus wiederverwerteten Materialien wie CDs und lässt sich am Ende seiner Lebensdauer in seine Einzelteile zerlegen und komplett recyceln. Das klappt mit nur einem Handgriff über ein patentiertes EcoLoc-System, das ganz ohne Klebstoff und Lack auskommt.
Geht das nicht auf Kosten der Sicherheit? Nein, versicherte mir Andrea, die den Messestand betreute. Die KinetiCore-Technologie funktioniert ähnlich wie das bekannte Mips-System und absorbiert bei einem Sturz Rotationsstöße.

Zum Verde KinetiCore

Mit Wasserkasten & Co. unterwegs – ca go Lastenrad

Auf dem Messegelände und bereits auf dem Weg dorthin umschwirrten mich diverse Lastenräder. Darum fiel mir das Lastenrad am Stand von Ca Go zunächst wenig auf. Doch irgendwas war anders – nämlich der Wasserkasten vor dem Tretlager. Während die meisten anderen Lastenräder Gepäck und Waren vor dem Lenker transportieren, setzt das Ca Go CS auf ein sogenanntes Center Rack. Dieses bringt einen Teil der Ladung tief ins Zentrum des Bikes. So lässt es sich auch schwer beladen und dennoch locker und leicht steuern.
Auch die Familienvariante erwies sich während meiner Testfahrt erstaunlich manövrierfähig, obwohl die Transportbox massiv wirkt. Dafür setzt sie Maßstäbe hinsichtlich Kindersicherheit und bestand einen unabhängigen Crashtest mit Auszeichnung.

Zum ca go Family

Kurios: der Airbagrucksack zum Radfahren

Futuristisch silbern glitzerte die wohl ungewöhnlichste Sicherheitsinnovation der E-Bike-Days des Erdinger Unternehmens Minerva Airbag Systems. Ein EVOC-Rucksack mit Airbag, der über Sensoren im Lenker und typische Sturzbewegungen innerhalb von Millisekunden auslöst. Das Hightech-Teil berechnet alle 3,6 Millisekunden die Lage neu und auf überprüft dabei auf einen Sturz hin. Die Airbags aus den Rucksäcken schützen Kopf, Nacken und Oberkörper, haben allerdings einen stolzen Preis von über 900 Euro.