E-Commerce einfach erklärt • Alles was du wissen musst! (2024)

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Was ist E-Commerce?

E-Commerce oder Electronic Commerce ist der Einkauf und Verkauf von Produkten und Dienstleistungen über das Internet. Synonyme sind Onlinehandel, Internethandel oder auch elektronischer Handel. Ihre Ursprünge hat diese Handelsform in den 1980er Jahren.

Inhaltsverzeichnis

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    Lesedauer: 10:48 min

    Im Detail ist unter Electronic Commerce, kurz E-Commerce, die Anbahnung, der Abschluss und die Abwicklung von Handelsgeschäften über das Internet zu verstehen. Welches Medium hierbei verwendet wird, ist zweitrangig. So zählt das Versenden einer Angebotsanfrage per E-Mail ebenso zum elektronischen Handel wie die Bestellung von Artikeln über einen Onlineshop oder einen Marktplatz.

    War das Thema E-Commerce anfangs noch überschaubar und auf wenige (große) Händler beschränkt, ist es heute überaus komplex. Zahlreiche Unternehmen nutzen Online-Kanäle wie Shops, Marktplätze wie Amazon und Beschaffungsplattformen (B2B), um ihre Kunden zu erreichen und den Umsatz zu steigern. Das Angebot ist fast unüberschaubar groß. Wie erfolgreich dieser Vertriebskanal ist, hängt daher mittlerweile stark mit den eingesetzten Marketing-Maßnahmen der Unternehmen zusammen. Hierzu gehören unter anderem:

    • Social-Media-Marketing
    • Suchmaschinenmarketing (SEM)
    • Suchmaschinenoptimierung (SEO)
    • Suchmaschinen-Werbung (SEA)
    • Affiliate-Marketing

    Wann entstand der E-Commerce?

    Die Geschichte des E-Commerce beginnt Anfang der 1990er Jahre, als sich auch das Internet langsam im Bereich der Privatanwender etablierte. Über die Frage, welche tatsächlich die erste E-Commerce-Transaktion war, herrscht Uneinigkeit. Am häufigsten wird jedoch ein Vorgang aus dem Jahr 1994 erwähnt. Damals wurde das erste Produkt – eine Musik-CD – über den US-Marktplatz Netmarket verkauft.

    Welche Arten von E-Commerce gibt es?

    E-Commerce lässt sich anhand der Art der Teilnehmer (Verkäufer und Käufer) in folgende Kategorien einteilen:

    BezeichnungBedeutungBeispiel
    Business to
    Business (B2B)
    Beide Teilnehmer sind UnternehmenOnline-Einkauf von Rohstoffen für die Produktion
    Business to
    Consumer (B2C)
    Verkäufer ist ein Unternehmen (Online-Händler), Käufer ist ein PrivatkundeKlassischer Einkauf in Onlineshops oder auf Marktplätzen wie Amazon
    Business to
    Administration (B2A)
    Verkäufer ist ein Unternehmen, Käufer ist eine staatliche bzw. öffentliche EinrichtungÖffentliche elektronische Ausschreibung (digitale Angebotsabgabe durch den Anbieter)
    Consumer to Consumer (C2C)Beide Teilnehmer sind Privatkunden (Endverbraucher)Verkauf von Artikeln über Online-Kleinanzeigen oder Auktionen

    Welche Bedeutung hat E-Commerce heute?

    Egal ob Onlineshop, Amazon oder Social Media: Der digitale Handel via Internet ist zur tragenden Vertriebssäule in annähernd jeder Branche geworden. Kunden erwarten schlicht, Produkte nicht nur über stationäre Geschäfte, sondern auch über elektronische Plattformen beziehen zu können. Ausnahmen bestehen lediglich in äußerst beratungsintensiven Branchen mit komplexen oder individuellen Produkten (z. B. Maschinenbau und Automotive).

    Wie wird sich der E-Commerce künftig entwickeln?

    War der Online-Handel Anfang der 2000er Jahre gemessen am Umsatz noch relativ unbedeutend, so ist er heute eine feste Größe. Massiv verstärkt wurde der Trend zum E-Commerce zuletzt durch die Corona-Pandemie. So stieg der E-Commerce-Brutto-Umsatz im Krisenjahr 2020 auf 83,3 Milliarden Euro – ein Plus von 14,6 Prozent im Vergleich zu 2019 (Quelle: bevh). Besonders konnten Bereiche wie Drogeriewaren, Lebensmittel und auch Medikamente zulegen.

    Diese Entwicklung wird sich fortsetzen. E-Commerce-Anbieter werden ihre Führungsrolle weiter ausbauen. Stationäre Einzelhändler, die unter diesem Konkurrenzdruck weiterhin auf dem Markt bestehen möchten, müssen daher ihre digitalen Angebote erweitern. Hierzu zählt nicht nur das Anbieten eines Online-Shops oder der Verkauf über Online-Plattformen. Auch weitere Services wie „Click & Collect“ werden zunehmend nachgefragt.

    International betrachtet ist das Wachstum im E-Commerce-Bereich ebenfalls enorm. Der meiste Umsatz wird in Asien generiert. Hier hat der Amazon-Rivale Alibaba beispielsweise seinen Umsatz von 2018 auf 2020 auf rund 63 Milliarden Euro verdoppelt.

    E-Commerce-Studien und -Prognosen: Wie entwickelt sich der B2C-Online-Handel?

    Der behv untersucht regelmäßig, wie sich die Umsätze im Online-Handel verteilen (Quelle). 2019 wurden die größten Umsätze demnach im Bereich „Unterhaltung“ generiert. Hierzu zählen insbesondere Elektronikartikel wie Computer, Spielekonsolen und TV-Geräte. Den zweiten Platz belegte Bekleidung, gefolgt von Einrichtungsgegenständen.

    Interessant ist auch ein Blick auf die beliebtesten Warengruppen pro Geschlecht. So generierten Frauen die höchsten Umsätze in den Kategorien Tierbedarf, Bekleidung und Drogerie, während Männer die höchsten Ausgaben in den Bereichen Auto und Motorrad, Computer und Software sowie Elektronikartikel und Telekommunikation tätigten. Männer kauften am häufigsten über Online-Marktplätze wie Amazon ein, während Frauen Multichannel-Anbieter bevorzugten (letztere verkaufen über mehrere Kanäle – meist stationär und online).

    Was sind die Vorteile und Nachteile von E-Commerce?

    VorteileNachteile
    Kunden können rund um die Uhr Produkte bestellen und brauchen das Haus nicht zu verlassenAufwendige Implementierung
    Schnelligkeit: Kunden können im Internet einfach sofort per Mausklick Käufe tätigenHoher Wettbewerb
    Geringere Transaktionskosten durch moderne Kassen-, Warenwirtschaftssysteme und weniger Personal z. B. KassiererWegfall der persönlichen Beratung, evtl. Schwierigkeiten bei erklärungsbedürftigen Produkten
    Übersichtlichere Vergleichsmöglichkeiten von Preisen und WarenPreisdruck durch Vergleichbarkeit
    Erschließung neuer überregionaler oder länderübergreifender Absatzmärkte, da die räumliche Distanz wegfälltLadensterben und Verödung der Innenstädte

    Welche Shopsysteme gibt es im E-Commerce?

    Im E-Commerce gibt es verschiedene Möglichkeiten seinen Online-Shop aufzusetzen. Man kann auf Online-Shop-Baukasten zurückgreifen. Diese sind einfach und schnell erstellt, jedoch sind die individuellen Anpassungsmöglichkeiten begrenzt. Bekannte Anbieter von solchen Baukasten-Systemen sind z. B.:Shopify, Jimdo und 1&1.

    Eine andere Option ist die Verwendung von Shopssoftware. Diese verhilft zu einem professionellen Online-Shop und bietet zahlreiche Anpassungsmöglichkeiten. Allerding wird möglicherweise spezielles Know-how für die Einrichtung des Online-Shops benötigt. Beispiele hierfür sind u. A. Shopware, Magento und xt:Commerce.

    Hier findest du unseren großen E-Commerce Shopsystem-Vergleich mit 40 Lösungen im Überblick.

    E-Commerce-Händlern empfehlen wir einen Blick auf unser E-Commerce ERPzu werfen.

    Was sind die wichtigsten Trends im E-Commerce?

    Im Electronic Commerce existieren einige große Trends, die in den kommenden Jahren von hoher Relevanz sein werden. Zu nennen sind insbesondere die folgenden:

    • Personalisierung
    • Mobile Shopping
    • B2C-Komfort auch im B2B-Geschäft

    Personalisierung

    Personalisierung ist derzeit ein Top-Thema im Online-Handel. Das Ziel ist es, Kunden noch besser anzusprechen, indem individuelle Bedürfnisse stärker berücksichtigt werden. Um dies zu realisieren, ist eine Erhebung, Zusammenführung, Auswertung und Interpretation verschiedener Kundendaten erforderlich. Hierzu zählen nicht nur die bisher getätigten Käufe. Innovative Lösungen, die oftmals von KI unterstützt werden, ermöglichen sogar eine Auswertung des aktuellen Surf- und Nutzerverhaltens in Echtzeit. Basierend auf all diesen Informationen können dem Kunden dann automatisch Angebote unterbreitet werden – etwa passende Produkte und individuelle Preise. Natürlich sind hierbei die geltenden Datenschutzbestimmungen zu beachten.

    Die Personalisierung betrifft im Übrigen nicht nur das Produktangebot und das Einkaufserlebnis, sondern auch die Produkte selbst. Hier erwarten Kunden zunehmend eine flexible Konfigurierbarkeit von Produkten nach individuellen Bedürfnissen.

    Mobile Shopping

    Beim Online-Shopping nutzen die Kunden immer häufiger mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets. Händler benötigen daher responsive Shopping-Webseiten oder besser noch mobile Shopping-Apps, um ihre Kunden weiterhin optimal zu erreichen. Einen Mittelweg stellen sogenannte progressive Web-Apps dar. Es handelt sich um Webseiten, die sich als App installieren lassen. Ein Vorteil solcher Lösungen sind die kurzen Ladezeiten. Weiterhin können progressive Web-Apps alle Funktionen klassischer (nativer) Apps bieten – darunter etwa Push-Mitteilungen, Kamerazugriff, Standortermittlung und sogar Offline-Verfügbarkeit.

    B2C-Komfort auch im B2B-Geschäft

    Auch Geschäftskunden recherchieren immer häufiger online, bevor sie zu potenziellen Lieferanten Kontakt aufnehmen und ein Produkt bestellen. Hierbei wird derselbe Komfort erwartet, wie beim privaten Surfen und Shoppen. B2B-Anbieter sollten daher auf eine gute Usability ihrer Online-Plattformen und -Shops Wert legen. Gleiches gilt für die Bereitstellung hochwertiger, detaillierter Produktinformationen. Gerade bei technisch komplexeren Produkten ist zudem die Einbindung von Tools empfehlenswert, welche das Auffinden des richtigen Artikels vereinfachen. Auch Rezensionen und Bewertungen müssen noch stärker im B2B-Bereich implementiert werden, um Kaufentscheidungen zu unterstützen.

    Spannende Beiträge rund um Unternehmertum, ERP, Buchhaltung, CRM und Software:

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    Autor dieses Artikels ist Ertan Özdil, CEO, Gründer und Gesellschafter des Cloud ERP-Anbieters weclapp.

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    FAQs

    What is an e-commerce short answer? ›

    At its core, electronic commerce or e-commerce is simply the buying and selling of goods and services using the internet, when shopping online. However, the term is often used to describe all of a seller's efforts when selling products directly to consumers online.

    What does e-commerce mean in Quizlet? ›

    E-commerce refers to the process of buying or selling products or services over the Internet.

    What is an example of e-commerce? ›

    Online stores like Amazon, Flipkart, Shopify, Myntra, Ebay, Quikr, Olx are examples of E-commerce websites.

    What are the benefits of e-commerce? ›

    Understanding the advantages of ecommerce
    • Faster buying process.
    • Store and product listing creation.
    • Cost reduction.
    • Affordable advertising and marketing.
    • Flexibility for customers.
    • No reach limitations.
    • Product and price comparison.
    • Faster response to buyer/market demands.

    What is e-commerce one word answer? ›

    Answer with explanation: The correct answer is option c. Electronic commerce is defined as selling and purchasing goods and services using the internet.

    How do you explain e-commerce? ›

    E-commerce (electronic commerce) is the buying and selling of goods and services, or the transmitting of funds or data, over an electronic network, primarily the internet.

    Can you name five examples of when you use e-commerce? ›

    Examples of e-commerce include dropshipping, crowdfunding, electronic payment, online subscriptions, internet banking, online shopping, and digital transactions.

    What are the goals of e-commerce? ›

    eCommerce goals focus on optimizing online retail performance. These goals typically include increasing website traffic, enhancing customer engagement, boosting conversion rates, and driving sales growth.

    How does e-commerce work? ›

    How does e-commerce work? E-commerce works on the same principles as a physical store. Customers come into your e-commerce store, browse products and make a purchase. The big difference is they don't have to get off their couch to do so, and your customer base isn't limited to a specific geographic area or region.

    Why is e-commerce important in real life? ›

    E Commerce helps businesses go global

    Customers from all around the world will be able to purchase your goods and services through it, regardless of location or time zone.

    Is it a good idea to do e-commerce? ›

    According to a 2023 NYU Stern School of Business study, you can make around 42.78% in gross profit margins and 0.64% in net ecommerce profit margins from your online business. But bear in mind that these are ballpark figures. Your final profit will depend on the following: Kinds and prices of products you sell.

    What are the benefits of carrying out trading activities through the Internet? ›

    Access to product information: You can use product descriptions and details to provide in-depth information about products that customers can't get in a physical store. Save time: Quicker shopping and no driving allow customers to save time when they shop online, and time is valuable to everyone.

    What is e-commerce in layman's terms? ›

    Ecommerce or "electronic commerce" is the trading of goods and services online. The internet allows individuals and businesses to buy and sell an increasing amount of physical goods, digital goods, and services electronically.

    Is e-commerce a good thing? ›

    E-commerce customers and businesses can save time and money. Customers can find more products to choose from, and businesses also get a wider range of customers who can shop at their stores. E-commerce is not perfect, and customers may not be able to get their products as quickly as they could at a physical store.

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    Author: Trent Wehner

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